Auf Hagalil hält man es für angebracht, einen übersetzten Artikel von Ha’aretz-Reporter Avi Shavit zu veröffentlichen, in welchem die Doppelmoral, die dem sog. UN-Goldstone-Report innewohne, angeprangert wird. Es geht um Gaza bzw. um Israels ja mittlerweile fast schon zu den Akten der Geschichte gelegte Operation Gegossenes Blei. Hagalil meint, es sei außerdem ziemlich, darüber zu berichten, Israel sei, in den Worten von Israel-Ober-Guru Ulrich W. Sahm, “empört” wegen der Ergebnisse, die in besagtem Goldstone-Report veröffentlicht worden seien. Israels “Empörtheit” findet sich ebenso auf der Website von ntv und in der Badischen Zeitung. Israels Empörung, so wie sie in den verlinkten Quellen dargestellt wird, hat es Gouvernantenhaftes. Was erlauben Goldstone? In dem Report wird Israels Militär massiv für sein Vorgehen in Gaza an der Jahreswende 2008-2009 kritisiert, es ist von “Fahrlässigkeit und Rücksichtlosigkeit” die Rede. Der Freitag: Menschenrechtler, Anwälte und Journalisten waren es, deren Untersuchungen zum Gaza-Krieg Anfang 2009 die Vereinten Nationen nun in einem Report zusammengefasst haben. Darin wird der israelischen Regierung die Verantwortung für sieben Vorkommnisse gegeben, bei denen UN-Besitz beschädigt und UN-Mitarbeiter sowie andere Zivilisten verletzt oder getötet worden seien. Die Reaktion Israels? Selbstherrliche Indigniertheit. Das Google-Ergebnis zum Begriff “Goldstone-Report” enthält zahlreiche Websites, auf denen davon gesprochen wird, wie unfair Israel behandelt werde und dass palästinensischer Terror belohnt werde. Israels ewige Friedenstaube im Amt des Staatspräsidenten, Shimon Peres, behauptet, der Goldstone-Report stelle nichts weniger dar als ein Beispiel grober Geschichtsklitterung. Israels Recht, ja Pflicht, zur Selbstverteidigung werde in Zweifel gezogen. Ich bin sicher, dass irgendwo in den Weiten des www irgendjemand auch noch sagen wird, Israels Existenzrecht werde durch Goldstone mit Füßen getreten. In einigen Foren wird schließlich schon gefragt: Ist der südafrikanische Richter Richard Goldstone, der Namensgeber des Reports, ein Antisemit? Was ist von den Vorwürfen zu halten? Richtig. So gut wie kaum etwas. Sie stellen die altbekannte Argumentationslinie dar, die immer dann gezogen wird, wenn Israel für irgendetwas verantwortlich gemacht wird. Abgesehen von der Tatsache, dass die Entstehung des Reports ja ohnehin ohne Unterstützung Israels geschrieben worden ist, ja, dass Mitarbeiter Goldstones ja nicht einmal Einlass nach Israel und die Besetzten/Verriegelten Gebiete erhielten, und ungeachtet des Umstands, dass im Goldstone Report die Vorgehensweisen palästinensischer “Sicherheitsorgane” ebenfalls verurteilt werden, kommt hier die Strategie gefahren, nachdem immer dann besonders auf die Gefahr von Antisemitismus hingewiesen wird, wenn Israel besonders viele Araber getötet hat. Das Verhalten ist bekannt und symptomatisch – für die Doppelmoral Israels und seiner “Freunde und Fürsprecher”, aber auch für den Zustand der Hasbara. Dazu Richard Silverstein: The hasbara attack machine is in high gear. I imagine you’ll be seeing full page ads in the N.Y. Times, op eds by the usual suspects (Abe Foxman, etc.), and hearing many lies from what Daniel Levy calls “the smear industry.” I imagine that right now as we speak Gerald Steinberg and Danny Ayalon are desperately seeking to expose a nasty Goldstone hobby. Perhaps (like Marc Garlasco) he collects historical artifacts of the Boer War, bespeaking a sympathy for pro-Nazi Afrikaners? The truth of the matter is that Israel gradually, inch by inch, is losing the propaganda war. Yes, it has an effective hasbara apparatus that has kept the opposition at bay for years. But the sheer accumulated weight of Israel’s brutal violations of morality and law are sinking its case before the international community. Also: Wann werden Israels Advokaten Grund haben, nicht mehr so empört dreinzublicken? Vielleicht, wenn Israels Regierung und Militär endlich verantwortungsvoll handeln!
Sunday, September 20, 2009
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